Erklären Sie die Entstehung von Neurosen nach Freud mit Beispielen für die Störungen.
Prüfling
Zuerst erklärte ich, dass es 5 Phasen gibt und das Kind in jeder Phase ganz bestimmte Bedürfnisse hat und auch in jeder Phase eine Entwicklungsaufgabe erfüllt werden muss. Wenn die Bedürfnisse nicht erfüllt werden (können), kann das Kind die entsprechende Entwicklungsaufgabe nicht lösen und es kommt zur Fixierung in dieser Phase und somit zu den Störungen. Erst danach fing ich an, die einzelnen Phasen genau zu erklären.
Anmerkung
Phasen der frühkindlichen Entwicklung nach Freud
Orale Phase (0 - 1 Jahre)
Quelle der Triebbefriedigung:
= Nahrungsaufnahme und daran beteiligte Organe
Typische Störungen:
mangelndes Vertrauen in sich selbst und andere
mangelndes Selbstwertgefühl
Nähe-Distanz-Probleme, starke Abhängigkeit von Anderen
Identitätsstörungen, Ich-Schwäche
Sexualstörungen (Hingabestörung)
psychosomatische Störungen
depressive Charakterstruktur
süchtiges Verhalten
Essstörungen
Anale Phase (1 - 3 Jahre)
Quelle der Triebbefriedigung:
= Ausscheidungen und daran beteiligte Organe
Typische Störungen:
zwanghafter Charakter mit Pedanterie und Ordnungsliebe
Zwangsneurose
Phallische Phase (3 - 6 Jahre)
Quelle der Triebbefriedigung:
= Genitale Zonen
Typische Störungen:
Störungen der Geschlechtsidentität
Sexualstörungen und Sexualängste
Konversionssymptome
Phobien
Latenzphase (6 - 11 Jahre)
Quelle der Triebbefriedigung:
= Alle früheren Zonen, aber vorübergehende Abnahme des genitalen Lustgewinns
Genitale Phase (ab 11 Jahren)
Quelle der Triebbefriedigung:
= Wiederkehrendes Interesse an frühkindlichen Arten des Lustgewinns inkl. Zunahme der Bedeutung genitaler Zonen
(Bei der analen Phase sagte ich, es würden „Zwänge“ entstehen, daraufhin die Frage:)
„Zwänge, was denn für Zwänge?“
Prüfling
„Na, die Zwangsstörungen …“
⇾ Sie wiederholte noch einmal ihre Frage und ich wiederholte meine Antwort und dann lächelte sie. Zwänge sind ihr doch etwas zu allgemein gewesen, wir reden ja von Störungsbildern. Also das ist ein typisches Beispiel dafür, dass ihr euch nicht verunsichern lassen dürft und bloß nicht anfangen, alle möglichen Zwangsstörungen aufzuzählen.
Anmerkung
Versuche, deine Überlegungen in die gebräuchliche Fachsprache zu übersetzen. Wenn nach Störungsbildern gefragt ist, dann nenne typische Störungsbilder, statt nur einzelne Symptome.
Was denn der Unterschied sei zwischen dem alten Begriff der Hysterie und der histrionischen Persönlichkeitsstörung?
Prüfling
Hier fiel mir zum Glück ein, dass Freud ja die Charakterneurosen beschrieben hat und die histrionische Persönlichkeitsstörung eben der entsprechenden Charakterneurose entspricht. Ich durfte dann nach der 3. Phase schon aufhören. :-)
Anmerkung
Hysterie (Deutsch = Gebärmutter) ist die historische Bezeichnung für Störungen, die z. B. durch ein verändertes Ich-Bewusstsein oder neurologische Symptome (wie Lähmung, Blindheit, Taubheit, Epilepsie-ähnliche Anfälle) gekennzeichnet sind.
Freud definierte den Begriff der Hysterie neu, wobei er unter anderem den Begriff Konversionsneurose einführte, weil hier nach seiner Ansicht psychisches Leiden in körperliches konvertierte. Inzwischen ist diese Bezeichnung jedoch veraltet.
Heute werden sie als großteils in F4 verschlüsselt unter somatoforme Störung, Konversionsstörung oder dissoziative Störung , z. T. bei stabilen Erlebens- und Verhaltensmustern auch histrionische Persönlichkeitsstörung (in F6).
Die Histrionische Persönlichkeitsstörung wird als eine spezifische, dauerhafte Abweichung der Persönlichkeit zur Normalbevölkerung betrachtet, welche durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:
oberflächliche und labile Affektivität
Dramatisierung
theatralischer, übertriebener Ausdruck von Gefühlen
Suggestibilität
Egozentrik
Genusssucht
Mangel an Rücksichtnahme
erhöhte Kränkbarkeit
dauerndes Verlangen nach Anerkennung, äußeren Reizen und Aufmerksamkeit
Erklären Sie die klassische Konditionierung und nennen Sie ein therapeutisches Beispiel.
Prüfling
Gut, Pawlows Hunde, das klappte super, dann hatte ich ein Beispiel: Patient mit einer Angststörung, die durch einen Anschlag auf einem Weihnachtsmarkt entstanden ist. Also, Patient hat nun Angst vor Weihnachtsmärkten.
Anmerkung
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Sie wollte ein Beispiel, wie die klassische Konditionierung in der Therapie eingesetzt werden kann!
Prüfling
Spontan nannte ich ein Beispiel aus meiner KiJu-Coaching-Praxis:
Die Kinder bekommen immer am Ende der Stunde eine Impulskarte. Anfangs ist der Kartenstapel der neutrale Reiz, die aufgedeckte Karte der umkonditionierte Reiz und Freude die umkonditionierte Reaktion. Mit der Zeit erfolgt die freudige Erwartung schon beim Anblick des Kartenstapels.
⇾ Das war knapp, hat ihr aber am Ende gereicht und sie war zufrieden.
Anmerkung
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Was braucht es, damit ein Betreuer seinen Betreuten unterbringen kann?
Prüfling
Okay, also die drei Aufgabenbereiche: Gesundheitssorge, Aufenthaltsbestimmung und Unterbringung. Außerdem muss eine erhebliche Selbstgefährdung vorliegen oder unmittelbar zu erwarten sein und es muss eine psychische Störung vorliegen.
⇾ Das war alles richtig, worauf sie aber hinaus wollte und was unbedingt fallen musste: Der Betreute hat in diesem Zustand keinen freien Willen mehr! Da hat sie mich ein wenig drauf gestupst, aber ich habe alles als sehr freundlich und hilfreich empfunden.
Anmerkung
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